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Die Homepage wurde von der Interessengemeinschaft "Chronik Raschau" erstellt und ist keine offizielle Seite der Gemeindeverwaltung.

 

 

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Dieser Inhalt beruht auf Grundlage der Unterlagen der von Siegfried Hübschmann erstellten Ortschronik und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Über Hinweise und Ergänzungen würden wir uns sehr freuen!

Pfeifenklub 1878 - 1908

20.2.1886

Blatt 11 Statuten:

§ 1 Zweck der Entstehung des Vereins

Der Pfeifenklub zu Raschau, welcher am 20.2.1886 von einigen Freunden der Pfeife gegründet wurde, hat zum Zweck öfteres geselliges Beisammensein. Verbunden mit erheiternder und belehrender Unterhaltung.

Die Mitglieder mussten monatlich einen Beitrag von 20 Pfennig zahlen.

1878 traf die Arbeiterpartei ein Verbot. Im „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ hieß es: „Vereine, welche durch sozialdemokratische, sozialistische oder kommunistische Bestrebungen den Umsturz der bestehenden Staats- oder Gesellschaftsordnung bezwecken, sind zu verbieten.“ Das Verbot blieb bis zum 1. Oktober 1890 in Kraft. Nun bestand in der Verbotszeit auch in Raschau der „Pfeifenklub“. Er sorgte für geselliges Beisammensein, verbunden mit erheiternder und belehrender Unterhaltung. Die „Freunde der Pfeife“ zählten 90 Mitglieder, darunter einige, die später als SPD-Funktionäre bekannt wurden. Vorsitzender war der Kohlenhändler Oskar Riedel, ein aktiver Sozialdemokrat und 1883 Delegierter des Kopenhagener Parteikongresses der SPD. Im „Pfeifenklub“ wirkten auch viele Arbeiter aus der Korkfabrik Wm Merkel, in der um 1890 schon mehr als 100 Korkarbeiter Beschäftigung gefunden hatten.

Kreisarchiv Schwarzenberg, Akte 512, Raschauer Nr. 481

Den Verein Pfeifenklub betr.

Blatt 1 Am 25.7.1879 reicht er Pfeifenklub seine Statuten ein.

Vorsitzender ist Karl Riedel.

Blatt 2 Beschluss der Amtshauptmannschaft vom 30.5.1886. Schreiben an den Gemeindevorstand Friedrich Hänel:

'...anzuweisen, den in Raschau neu gegründeten Verein 'Pfeifenklub' streng zu überwachen.'

Die Versammlungen des Vereins fanden stets im 'Bad Raschau' statt.

Blatt 3/4 Enthält ein Mitgliederverzeichnis von 80 Männern, unter ihnen Emil Flohr, Emil Bock, Oswald Böttcher, Liste ist von 1886.

23.03.1887 Schreiben der Amtshauptmannschaft an die Gemeinde in Raschau. Vorstand Friedrich Hänel.

Zur Erörterung und Anzeigenerstattung binnen acht Tagen darüber zu veranlassen, wer zurzeit Vorstand des dortigen Vereins 'Pfeifenklub' ist.

Im April 1886 hat sich als solcher auf einer hier eingegangenen Eingabe August Bernhard Richter bezeichnet, während nach einer Anzeige des Gendarmen Schindler vom 12. dieses Monats zur Zeit der Kohlenhändler Riedel und der Schuhmacher Richter (genannt Schusterhard) an der Spitze des Vereins stehen sollen.

Blatt 6 1898 wurde das veränderte Statut des Pfeifenklubs zurückgegeben, Anweisung, diesen Verein streng zu überwachen.(05.07.1898)

1899 1. Vorsitzender ist Albin Schuster, Werkführer.

2. Vorsitzender Rudolf Fischer, Braumeister in Mittweida, Kassierer Albin Georgi, Maschinenführer.

1. Schriftführer Ernst Hähnel, Bäckermeister,

2. Schriftführer Emil Flohr, Stuckarbeiter.

Diesmal umfasst die Mitgliederliste 90 Personen.

1. Blatt 9 Am 10.6.1899 ein Schreiben der Amtshauptmannschaft an Rudolf Fischer, Brauerei. Darin erteilt die Amtshauptmannschaft keine Genehmigung für einen Ausmarsch

Unter Musikbegleitung am 24.6.1899 von Raschau über Langenberg, Unterscheibe nach Mittweida-Markersbach mit Rücksicht auf die früheren Vorkommnisse.

Pfeifen

Mitglieder des Pfeifenklubs am Pöckelwald um 1900

Blatt 10/31.3.1908

Der Verein ist unter Vorbehalt eingetragen in das Verzeichnis der Tanzgesellschaften. Vorsitzender ist Gustav Kautzsch.

1908 sind im Verein 66 Mitglieder vereinigt.

 Hier endet die Akte (1908)